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Wildnispädagogik, Spuren- & Fährtenlesen
Europäische Wildkatzen
"Tierschutz ist Erziehung zur Menschlichkeit.“
(Albert Einstein)
Von der Rückkehr eines Jägers und
dem Märchen vom bösen Wolf...
Faktisch galt der Wolf seit Mitte des 19. Jahrhunderts in Deutschland nach jahrhundertelanger Verfolgung als ausgerottet.
Heute ist der Wolf eine nach dem Bundesnaturschutzgesetz streng geschützte Tierart. Damit setzt Deutschland internationale und europäische Verpflichtungen um: Sowohl die Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie als auch das Übereinkommen über die Erhaltung der europäischen wild lebenden Pflanzen und Tiere und ihrer natürlichen Lebensräume (Berner Konvention) stellen den Wolf europaweit unter strengen Schutz.
Die Anzahl der Wölfe in Deutschland wird über ein Wolfsmonitoring ermittelt, das auf Länderebene nach mit dem Bund und den Ländern abgestimmten Vorgaben durchgeführt wird. Erhoben werden die Daten jeweils für das sogenannte Wolfsjahr, das den Zeitraum vom 1. Mai bis zum 30. April des Folgejahres abdeckt.
In ganz Deutschland lebten nach den aktuellen Angaben der DBBW im Monitoringjahr 2022/2023 insgesamt:
184 bestätigte Rudel, 47 Paare und 22 territoriale Einzeltiere.
Anlässlich des Monitorings wurden im abgeschlossenen Monitoringjahr in den bestätigten Wolfsterritorien insgesamt 1.339 Wolfsindividuen nachgewiesen.
Die Anzahl der Totfunde ist im Vergleich zum Vorjahr angestiegen. Waren es im Monitoringjahr 2021/2022 noch 148 tote Tiere, so sind nun 159 Totfunde gemeldet worden, davon 125 nach Verkehrsunfällen, aber auch durch illegale Tötungen.
Der positive Trend der Populationsentwicklung und die damit verbundene Ausbreitung des Wolfes insgesamt hält jedoch weiter an. Damit steigt aber auch das Konfliktpotential, das den Umgang mit dem Wolf als einer streng geschützten Tierart zunehmend schwieriger und kontroverser gestaltet.
Auch wenn der Wolf heute in Teilen von Deutschland wieder anzutreffen ist, ist er nach wie vor eine gefährdete Tierart. Das angestrebte Ziel ist und bleibt es, einen günstigen Erhaltungszustand der Art Wolf zu erreichen.
Beim Wolfsmanagement steht die Sicherheit der Menschen an erster Stelle. Von gesunden Wölfen geht in der Regel keine Gefahr aus, sie reagieren auf Menschen normalerweise mit Vorsicht und nicht aggressiv. Jungwölfe können teilweise ein etwas neugieriges Verhalten an den Tag legen. Die Fälle dokumentierter Nahbegegnungen mit Wölfen sind nach wie vor gering. Nach geltender Rechtslage ist es schon bisher möglich, Wölfe, die sich dem Menschen gegenüber auffällig verhalten oder die zum Beispiel mehrfach ausreichend geschützte Nutztiere erbeuten, der Natur zu entnehmen.
Von gesunden Wölfen geht in der Regel keine Gefahr aus, sie reagieren auf Menschen normalerweise mit Vorsicht und nicht aggressiv.
Wo gibt es überall Wölfe in Deutschland und wie breiten sie sich aus?
Das Wolfsvorkommen konzentriert sich auf ein Gebiet von Sachsen in nordwestlicher Richtung über Brandenburg, Sachsen-Anhalt und Mecklenburg-Vorpommern nach Niedersachsen. Aber auch außerhalb dieser Vorkommen konnten in anderen Bundesländern einzelne Wolfsterritorien nachgewiesen werden. Zusätzlich konnte erstmals seit zehn Jahren wieder ein sesshafter Wolf in den bayerischen Alpen bestätigt werden.
Die Wölfe in Deutschland gehören zur mitteleuropäischen Flachlandpopulation, die sich auch über die Mittelgebirge erstreckt.
Die Ausdehnung des Verbreitungsgebiets führt nicht zu höheren Wolfsdichten. Wo ein Rudel sesshaft ist, kommt kein zweites oder weiteres hinzu.
Wolfsrudel besetzen Territorien, die sie gegen fremde Rudel verteidigen. Wölfe verbreiten sich dann durch Wanderung, wenn ein Rudel zu groß wird bzw. zu viele erwachsene Tiere im Rudel sind. Insofern hat es die Bevölkerung in einem bestimmten Wolfsverbreitungsgebiet (Territorium) maximal mit einem Wolfsrudel zu tun.
Auch die Größe der jeweiligen Rudelterritorien hängt vor allem von der verfügbaren Nahrung ab und kann einer BfN-Pilotstudie zur Abwanderung und Ausbreitung von Wölfen in Deutschland zufolge zwischen 103 und 375 Quadratkilometern liegen.
Je weniger Beutetiere auf einer Fläche leben, desto größer sind die Wolfsterritorien.
Weil die Jungwölfe in der Regel mit Erreichen der Geschlechtsreife aus dem elterlichen Territorium abwandern, bleibt die Anzahl der Wölfe, die sich innerhalb eines bestimmten Gebietes etabliert haben, in der Folge dann meist relativ konstant.
Ist der Wolf gefährlich für den Menschen?
Das Bild vom Wolf, der unberührte Wildnis und weiträumige menschenleere Gebiete braucht, entspricht nicht der Realität in Deutschland. Wölfe in der Kulturlandschaft sind nicht gefährlicher als ihre Artgenossen, die in menschenleeren Gebieten leben oder die bejagt werden.
Auch in diesen Gebieten gibt es keine Hinweise darauf, dass Wölfe ihre Vorsicht dem Menschen gegenüber verlieren. Gleiches gilt für Wölfe, die in Nationalparks mit hohem Besucheraufkommen aufwachsen und die keine negative Erfahrung mit Menschen gemacht haben.
Es gehört daher zum normalen Verhalten der Wölfe, dass sie gelegentlich auch tagsüber in Sichtweite von bewohnten Gebäuden entlanglaufen, nachts dann und wann Dörfer durchqueren oder am Dorfrand nach Nahrung suchen. Die Erfahrung zeigt, dass ein solches Verhalten in der Regel keine Gefährdung des Menschen darstellt. Schäden können mittels Vorsorgemaßnahmen erfolgreich begrenzt werden.
Die in unserer gegenwärtigen Kulturlandschaft am ehesten mögliche Ursache für gefährliches Verhalten von Wölfen gegenüber Menschen ist eine starke Gewöhnung an die Nähe von Menschen (Habituation) verbunden mit positiven Reizen wie zum Beispiel Füttern (Futterkonditionierung). Futterkonditionierte Wölfe unterscheiden sich dahingehend von anderen Wölfen, dass sie sich aufgrund von positiven Reizen für Menschen interessieren und aktiv deren Nähe suchen.
Um Missverständnissen vorzubeugen: Alle Wildtiere, also auch Wölfe, die in Kulturlandschaften leben, müssen sich zu einem gewissen Maße an die menschliche Anwesenheit gewöhnen (Habituation). Sie lernen Menschen und menschliche Aktivitäten in gewissem Umfang zu tolerieren.
Eine solche Gewöhnung führt nicht per se zu problematischem Verhalten.
Wenn Wölfe die Erfahrung gemacht haben, dass die Wahrnehmung menschlicher Präsenz ohne negative Konsequenzen verläuft, reagieren sie bei Begegnungen mit Menschen und Fahrzeugen in der Regel zwar vorsichtig, aber nicht extrem scheu und traben meist ohne übermäßige Hast davon.
Fressen Wölfe nur Schafe, Ziegen und Kühe?
Wölfe sind Fleischfresser und das Töten von Wild- und Nutztieren ist keine Form der Aggression, sondern Nahrungserwerb.
Denn Wölfe sind Spitzenprädatoren.
Der Wolf ernährt sich zu über 90 Prozent von Reh-, Rot- und Schwarzwild, deren ohnehin sehr hohen Bestände zum Teil in Deutschland weiter zunehmen.
Wölfe unterscheiden auf der Suche nach Nahrung nicht zwischen wilden "erlaubten" Beutetieren und "nicht erlaubten" Nutztieren.
Sie töten Tiere, die sie leicht überwältigen können.
Kleine Nutztiere wie Schafe und Ziegen sind – verglichen mit wilden Huftieren - eine sehr einfache Beute, sofern sie nicht durch Zäune/Herdenschutzhunde geschützt sind.
Bei vielen Nutztierrassen ist das Fluchtverhalten darüber hinaus durch die Domestikation abgemildert. Deshalb kommt es bei Übergriffen auf Schaf- und Ziegenherden häufig zu Mehrfachtötungen.
Das Ausmaß der Schäden an Nutztieren ist dabei weder von der Größe des Wolfsbestandes noch von der Anzahl der Nutztiere in einem Gebiet abhängig.
Entscheidend ist, wie gut oder schlecht vor allem kleine Nutztiere geschützt sind.
Die Schäden treten vor allem dort vermehrt auf, wo sich ein Wolfsrudel neu niederlässt und die Nutztierhalter sich noch nicht auf die Anwesenheit von Wölfen eingestellt haben. In Gebieten mit längerer Wolfsanwesenheit gehen die Schäden häufig zurück.
Kann man Wölfe aus landwirtschaftlichen geprägten Regionen vertreiben?
Da der Wolf im Anhang IV der FFH-Richtlinie aufgeführt wird und gemäß Bundesnaturschutzgesetz streng geschützt ist, darf er in Deutschland nicht getötet oder verfolgt werden. Wenn einzelne Wölfe nachweislich für Menschen gefährlich werden, können Ausnahmen von diesem strengen Schutz gewährt werden. Auch bei unzumutbar hohen finanziellen Schäden durch bestimmte Tiere dürfen unter bestimmten Voraussetzungen Ausnahmen gewährt werden, wenn vorher alle zumutbaren Alternativen ausgeschöpft sind, um diese Schäden zu vermeiden.
Eine Bestandsreduktion durch Quotenfreigabe und/oder die Schaffung so genannter "wolfsfreier" Zonen ist nach geltendem Recht nicht möglich und würden den Vorgaben der FFH-Richtlinie widersprechen. Eine Bejagung ist grundsätzlich keine Lösung für den Herdenschutz, weil die verbleibenden Wölfe weiterhin ungeschützte Nutztiere angreifen werden. Außerdem würden bestehende Rudelstrukturen zerstört und es bestünde die Gefahr, dass zuwandernde Wölfe und elternlose Jungtiere noch eher auf schlecht geschützte Nutztiere zurückgreifen als auf Rehe oder Wildschweine.
Eine Bejagung ist grundsätzlich keine Lösung für den Herdenschutz
Wolfsfreie Zonen könnten zudem nur durch permanenten Abschuss von allen neu ankommenden Wölfen realisiert werden. Diese Zonen würden damit als sogenannte "Senke" wirken und nachteilige Auswirkungen auf den Erhaltungszustand der gesamten Population Deutschlands haben. Hinzu kommt, dass mit dem Töten eines Rudels das Revier frei würde. Es ist davon auszugehen, dass sich sofort wieder andere Wölfen ansiedeln. Ein Rückgang von Übergriffen auf Nutztiere ist damit nicht zu erwarten, diese lassen sich nur durch die konsequente Anwendung der empfohlenen Herdenschutzmaßnahmen verhindern.
Bestandsregulierung & was fressen denn Wölfe nun?
Was fressen unsere Wölfe in Masse gesehen? Das Senckenberg-Forschungsinstitut in Görlitz hat 10 Jahre lang 2.000 Mageninhalte von Wölfen analysiert (hier wurde jeder verunfallte/tote Wolf eingeliefert) und lieferte uns wissenschaftliche Daten.
Rehe 52,2%, gefolgt von Rothirsch 24,7% und Wildschweinen 16,3%. Einen geringen Anteil machen Hasen mit knapp 3,4% aus, Damhirsch 1,5%, Mufflon, Ratten, Waschbär zusammen 1.3%, Weidetiere ca. 1.6%., Großmütter 0.0%
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Ein Adult-Wolf braucht max. 3 Kg Fleisch/Tag. Die Jungwölfe und Welpen setzen wir zur Vereinfachung nachfolgender Rechnung im Bedarf hoch, also auch hoch auf 3 kg Tagesbedarf. Das sind dann derzeit 4.200 kg Fleischbedarf täglich. Bis hierhin sind es wissenschaftliche Daten/Fakten, also Messungen.
Nun der Versuch diese Zahlen annähernd in die Anzahl erlegter Wildtiere umzurechnen. Ausgehend vom Durchschnittsgewicht der jeweiligen Wildtiere. So wären das pro Jahr derzeit maximal ca. 39.000 Rehe, ca. 3.000 Rotwild, ca. 3.500 Wildschweine, ca.16.000 Hasen, ca. 450 Damwild.
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Achtung, nochmal, das sind keine wissenschaftlichen Zahlen, zumal im Gewicht der Wildtiere auch die Skelettknochen verrechnet sind, die vom Wolf aus selektierten Tiere wahrscheinlich auch eher leichter als der Durchschnitt (zB durch Krankheit) waren. Selbst wenn wir großzügig rechnen und noch einmal aufrunden, kommen wir nicht mal ansatzweise an die
jährlichen Zahlen der Jägerschaft und ihren protokollierten Jagdstrecken (hier 2022):
1.3 Mio Rehe, 75.000 Rotwild, 780.000 Wildschweine, 217.000 Hasen (rote Liste), 68.000 Damwild, ca. 34 Menschen (Jagdunfälle).
Auch wenn alle Territorien Deutschlands eines Tages besetzt sind, werden diese Zahlen nicht mal annähernd erreicht. Warum nicht? Weil es die Natur nicht vorsieht!
Jagd reguliert nicht, sie erhöht die Population, Natur und Wolf hingegen nicht. Deutschland hätte weniger Wild und gesündere Wildvorkommen, damit gesündere Wälder. Immer mehr Jäger (heute 435.930), erschießen immer mehr Wild.
Diese Dynamik ist gewollt, mit Schießplan zu Beginn des Jahres erfolgt die Budgetierung und mit den Jagdstrecken die Kontrolle, für jedes Wildtier bis runter in die Jagdreviere. Der Wolf, gelegentlich auch schon der Luchs aber “stört” in dieser Steuerung den Schießspaß, Spitzenprädatoren sind deshalb nicht nur Störfaktor, sondern auch Konkurrenz im Revier.
Ganz wichtig zu nennen ist auch die Qualität der Bejagung der Spitzenprädatoren. Der deutlich kleineren Zahl der vom Wolf erlegten Wildtiere ist darüber hinaus noch eine absolut natürliche Selektion nachzuweisen. Ausselektiert wurden kranke, schwache oder verletzte Tiere, damit die genetische Fitness der Wildtiere gesteigert. Die Zusammenhänge von Spitzenprädatoren und gesündern Wildtieren, den damit verbundenen Einflüssen zur Fauna zur kompletten Biologie des Waldes sind erwiesen, zeigen auch Areale wie Tschernobyl und Yellowstone, heute in sich vollständig erholter fantastischer Wildnis.
Jäger hingegen selektieren andersherum, hier zählt die Trophäe, damit das stärkste, das gesunde Wildtier ist Opfer. Es wird angefüttert, durchgefüttert, jegliches natürliches Regulativ manipuliert. Auch ergibt sich in der Natur kein 24/7 Dauerbejagungsstress. Zahlreiche Videos und Beobachtungen zeigen, wie Wölfe über Wiesen und durch Wälder ziehen, auf denen sich auch Wildtiere befinden. Das Bild vom dauernd nur auf der Jagd blutrünstigen befindlichen Nimmersatt, ist daher ein völlig falsches Bild, oft ein bewusst erzeugtes Bild um auch hier den Wolf zu verunglimpfen. Die Tiere haben in Anwesenheit des Wolfes eine relativ geringe Fluchtdistanz. Beim Menschen hingegen ist diese extrem groß. Schon beim Verdacht einer menschlichen Silhouette schlagen sich heute die Wildtiere auch viele hundert Meter sofort in die Flucht. Hingegen man in kleinen jagdfreien Arealen oder gar in den Großstädten Tiere bis auf kürzeste Distanz lange und ungestört beobachten kann.
Das viel zitierte und immer wieder von der Jägerschaft geforderte Bestandsmanagement funktioniert daher nicht.
Mutter Natur, mit ihrem natürlichen Prädatoren kann es besser, beweist es dort, wo wir es zulassen, oder gar ganz von der Bildfläche verschwunden sind, wie zB in Tschernobyl, wo sich die gesamte Biologie extrem erholt hat.
71% unserer Gesellschaft sind für den Wolf, ca. 24% gegen den Wolf.
Eigentlich ist das Thema damit demokratisch deutlich entschieden. Warum aber lassen wir es zu, dass eine Minderheit von Hobbyjägern und einigen Landwirten, plus einigen stark jagdaffinen Politikern*in bis rauf nach Brüssel, dass der in und für ganz Europa beschlossene Schutzstatus in Deutschland aufgeweicht werden soll, einzig im Interesse einiger die Ihrem Hobby der Jagd frönen, oder derer die Ihre Weide nicht sichern wollen, oder nicht sichern können?
Der Wolf, so zeigt es sich, wird immer in internen Jagdkreisen als Konkurrenz zur Jagd gesehen und keine Chance wird vertan ihn weiter dahingehend zu verunglimpfen. In unserer Gesellschaft, unserer Kultur, sind fest manifestierte Urängste, eben durch mangelhafte Aufklärung (s.a. “Isegrims-Image” auf www.naturdigital.online), die sich die Jägerschaft zu Nutzen macht, oft mit Unterstützung einiger #homeofficejournalisten und Weidetierhalter, indem sie Bilder produzieren, die den Wolf als gefährlich ausweisen sollen, obgleich zB. durch Wildschweine und Zecken tatsächlich verletzte gar tote Menschen zu beklagen sind.
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Sehr aktuell ist dahingehend gerade in vielen einschlägigen Artikeln zu lesen, dass der Wolf Schuld sei an derzeitigen um 14% geschrumpften Jagdstrecken. Wo ist das Verständnis des angeblichen Naturschützers hin, wenn der Wolf die Arbeit übernimmt und das in fantastischer natürlicher Selektion und zur Gesundung des Wildes und des Waldes viel besser erledigt?
Wir sind seit Jahrzehnten wieder Wolfsland, es wird Zeit die Thematik auch mal juristisch umzukehren. Nicht der besonders geschützte Wolf hat mit seinem Leben zu haften, sondern der wahre Verursacher ist zu ermitteln, evtl. juristisch zu belangen, in besonderen Fällen mit dem Tatbestand der “Anfütterung einer besonders geschützten Tierart“. Deutschland ist Wolfsland, jeder Weidetierhalter weiß das! Mein Auto habe ich auch abzuschließen, das Haus habe ich zu sichern, Kinder habe ich zu beaufsichtigen usw. Sonst hafte ich, als Besitzer, Halter, oder Elternteil.
Konzentrieren wir uns auf die Schafe, die nur 1% der Nahrung der Wölfe ausmachen, obgleich jedes tote Schaf eines zu viel ist.
Mit Schafhaltung Geld zu verdienen, wird immer schwerer, beklagen seriöse Schäfer offen. In Deutschland gibt es heute nur noch weniger als 940 Schäfereien im Haupterwerb. Es gibt sie also die Schäfer, einige wenige die vom Erlös noch leben können, die die Sinnhaftigkeit der Prädatorenpräsens, der Wölfe, auch nicht in Frage stellen. Ob in der Lausitz, vollständig von Wölfen erschlossene Areale, oder in angeblichen Problemgebieten wie dem Deich (Tourismus), der Alm (Steilhanglagen), überall funktioniert es.
Leider sind aber auch andere Halter bekannt. Halter, die sich offensichtlich überhaupt nicht um den strengen Schutzstatus der Wölfe scheren, vielleicht um andere Interessen zu unterstützen. Halter, die schon öfter Verluste beklagen mussten. Halter, die also selbst nach Rissen keine Einsicht zeigen, ihre Weiden entsprechend anzupassen, sogar Förderungen ablehnen, oft auch in Arealen, in denen die Kerngebiete zum Wolf nur etwa 2-5 km entfernt sind, durchaus ist die Anwesenheit nicht nur wegen der Risse, sondern auch mit Hilfe vieler ehrenamtlicher Mitarbeiter des Wolfsmontorings wissenschaftlich bestätigt. Auch haben Nachbarweiden in ganz vielen Fällen längst reagiert und sich der Situation gewissenhaft mit einem ordentlichen Zaun zum Schutz ihrer Tiere, auch zum Schutz der Wölfe, angepasst.
Aber an dem Bild des Wolfes, der angeblich nicht in die heutige Kulturlandschaft passt, wird auf allen politischen Ebenen gearbeitet. Meist ist die Jägerschaft, deren Marketing, der Motor. Genutzt wird jede Chance, den Konkurrenten Wolf zu diskreditieren. Ob mit besonders “lauten” Weidetierhaltern, unterstützt von einigen Medien, oder mit einer “Expertise” bis hoch zum EU-Parlament, wie dieser Tage jetzt in Brüssel, um den erneuten Versuch den Schutzstatus des Wolfes herabzustufen. Auch gerade wieder aktuell, Wölfe die unter Räude leiden, “erlösen” zu wollen, obgleich viele Wölfe die Räude gestärkt überleben und diese nur ein Regulativ von Mutter Natur darstellt. Räude ist eine Milbe, bei Haustieren leicht behandelbar, es wird jede „Chance“ genutzt.
Auch in der Politik findet man immer wieder Möglichkeiten Stück für Stück in Richtung “Bestandsregulierung” unterstützender Weise vorranzuschreiten. Bis nach Brüssel, wen wundert es, reichen die Fäden der Jagdlobby.
So soll nun also erneut der Schutzstatus verschoben werden, ein Beschuss, eine Bejagung erneut noch ein Stück erleichertert werden (Anlagen s.u.). Die Expertise zur Unterstützung der Sachlagen für die Abgeordnete, Schriftstück 2022/2952RSP beinhaltet unter anderem folgende unfassbare Aussagen (die Anlage unten bitte lesen). Siehe zB. Punkt C. (Zitat): „in der Erwägung, dass Wolfspopulationen das Potenzial besitzen, jährlich exponentiell um ungefähr 30 % anzuwachsen.“ Ende.
Quellen:
Expertiese zur Entscheidungsfindung der Abgeordneten
https://www.europarl.europa.eu/doceo/document/TA-9-2022-0423_DE.html
Tatsächlich ist wissenschaftlich längst nachgewiesen, dass das Wachstum nicht exponentiell und auch nicht um 30 % angestiegen ist. Der Wolf ist ein Spitzenprädator, lebt im Familienclan, 4 – 12 Tiere, 3 Generationen, sehr territorial in einem bis zu 300 km² Areal.
Diese Areale erstrecken sich nach vorhandener Möglichkeit in Nachbarschaft Schulter an Schulter mit dem nächsten Rudel. Nur dadurch wächst die Gesamtanzahl der Wölfe in Deutschland noch, weil also noch immer Areale unbesetzt sind, bzw besetzt werden.
Im sehr akribisch geführten Wolfsmonitoring wurden für 2022/23 genau 184 Rudel (durch die Ausweitung nach Süden), 58 Paare und 25 Einzelwölfe erfasst. 1.339 bestätigte Wölfe leben in Deutschland, sehr stark schwankend, durch natürliches und unnatürliches Ableben, zB. der illegalen Tötung. Leider auch der legalen Tötung wegen, die jüngst erst dahingehend erleichtert wurde, als das quasi irgendein Wolf des Rudels, aus dem der zum „Problemwolf“ deklarierte Wolf stammt, getötet werden kann, gentechnisch untersucht wird, und solange weiter geschossen/getötet wird, bis der “richtige” erschossen wurde.
Zu wissenschaftlichen Arbeiten können und werden Wölfe lebend gefangen, gentechnisch untersucht, und mit einem Sendehalsband wieder unbeschadet der Natur übergeben, es ginge also auch anders.
Der Wolf aber ist genau wie der Fuchs ein sehr wichtiges Individuum des kompletten und nur dann wirklich funktionierenden Ganzen. Auch ist er gem. Statistiken weit ungefährlicher als zB. Wildschweine und Zecke, es sind lediglich unsere in der Kultur verankerten Ängste, die immer wieder das Bild vom bösen Wolf aufrufen, und es ist genauso immer wieder die jagdlich interessierte Minderheit, die zum einen den Konkurrenten Wolf loswerden möchte, auch weil mit ihm die Populationdynamik hin zu immer mehr Wildtieren für immer mehr Jagd empfindlich gestört wird (siehe Anlage). Zum anderen sind es die Trophäenjäger, der Jäger und Sammler, der gern auch den Wolfskopf am Kaminsims hätte.
Es sind lediglich unsere in der Kultur verankerten Ängste, die immer wieder das Bild vom bösen Wolf aufrufen.
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Was tun wenn der Wolf kommt?
“Man sollte keinesfalls weglaufen, sondern stehen bleiben und beobachten. Wer sich unwohl fühlt, kann einen Wolf leicht vertreiben, indem man ihn laut anspricht (Ergänzung, falls er dich nicht bemerkt hat), in die Hände klatscht oder mit den Armen winkt (ist sehr selten notwendig, bestenfalls bei Jungwölfen die schon mal vor Neugierde platzen können).
Und vor allem sollte man nicht versuchen, ihn anzufassen oder zu füttern. Hunde sollten in bekannten Wolfsgebieten möglichst nah am Mensch bleiben, denn ein frei laufender Hund kann vom Wolf als Reviereindringling angesehen und vertrieben werden. Ist der Hund jedoch nah beim Menschen, überträgt sich der von ihm ausgehende Schutz automatisch auf den Hund.